Hermann Clausen: Der Aufbau der Demokratie in der Stadt Schleswig nach den zwei Weltkriegen

Erinnerungen.

Der Aufbau der Demokratie in der Stadt Schleswig nach den zwei Weltkriegen

HERMANN CLAUSEN geboren 1885 in Eggebek, Kreis Flensburg, erlebte als Müllergeselle in Bollersleben die preußische Unterdrückung der nordschleswigschen Bevölkerung, und dort lernte er auch seine Frau kennen. 1912 trat er in den Eisenbahndienst ein, 1913 wurde er nach Schleswig versetzt, wo er bis an sein Lebensende im Jahre 1962 wohnte und die Geschicke dieser Stadt maßgebend geformt hat. Den ersten Weltkrieg erlebte er in Frankreich und Serbien, und die Kriegsjahre verstärkten seine Abneigung gegen Kaiserreich, Preußentum und Dreiklassenwahlrecht. Heimgekehrt, trat er der Sozialdemokratischen Partei bei, nahm Teil an der Niederkämpfung des Kapp-Putsches in Schleswig, war von 1920 Stadtverordneter, von 1929 bis 1933 Mitglied des Magistrats und Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei der Stadt. Seme demokratischen Ideen sah er in Dänemark verwirklicht, und nach den Nazi-Jahren, die ihn eine kurze Zeit die Scheußlichkeiten des KZ-Lagers Neuengamme erleben ließen, wurde er Vorstandsmitglied des Südschleswigschen Vereins und des Südschleswigschen Wählerverbandes, den er 1946-49 im schleswig-holsteinischen Landtag und 1949-53 im ersten Bundestag vertrat. 1945 ernannte die Britische Militärregierung ihn zum Bürgermeister von Schleswig, 1946 wählte ihn die ernannte Stadtverordnetenversammlung einstimmig zum politischen Bürgermeister, und nach der ersten freien Kommunalwahl 1946 wurde er von der Stadtverordnetenversammlung mit 25 gegen 1 Stimme zum Bürgermeister gewählt.

Seine Erinnerungen sind die erste Darstellung der Geschichte der Stadt Schleswig von 1914 bis in die neueste Zeit.

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