Lorenz Rerup: A.D. Jørgensen

Historiker aus dem schleswigschen Grenzland (1840-1897)

Lorenz Rerup: A.D. Jørgensen

Als Historiker war der Schleswiger A D. Jørgensen (1840-91) ein Einzelgänger. Seine Jugend auf der Grenze zwischen deutsch und dänisch, sein Autodidaktentum und seine scheinbare Trockenheit schufen, verbunden mit seinem starren und bestimmten Wesen, einen Abstand zwischen ihm und der hochbegabten Gruppe von Historikern, die der dänischen Geschichtswissenschaft in den 70er Jahren zum Durchbruch verhalfen. Aber seine wissenschaftliche Leistung war nicht geringer als die ihrige, getragen wie sie war von tiefer Intuition, von züchtigender - Liebe zu Volk und Reich und von seinem weitspannenden Denken.

Lorenz Rerup, selbst ein Schleswiger, zeigt A. D. Jørgensens verschlungenen Werdegang auf dem Hintergrund seiner ungewöhnlichen Jugend und der nicht weniger eigentümlichen Struktur seiner Personlichkeit. Ein starkes Sendungsbewußtsein und ein unbändiger Produk·tionsdrang lassen sich schon in A.D. Jørgensens Knabenjahren nachweisen. Die dänische Niederlage im Jahre 1864, die einige Zeit später in ihm ihren Niederschlag findet, hilft ihm den Produktionsdrang und das Sendungsbewußtsein zu einer Einheit zu verbinden. Allmälich gelangt er zu der Vorstellung, daß es seine Aufgabe sei, die Ursache für Dänemarks Unglück klarzulegen.

Neben seiner schriftstellerischen Tatigkeit war er der Reformator des Reichsarchivs und leitete und organisierte im Königreich die fördernde Arbeit für die Schleswiger, deren geistiger Fuhrer er war. A D. Jørgensens Geschichtsschreibung ist von bleibendem Wert, selbst wenn viele ihrer Ergebnisse heute veraltet sind.

Die größte Ausbreilung haben seine "Fyrretyve Fortællinger af Fædrelandets Historie" (Vierzig Erzahlungen aus der Geschichte des Vaterlandes. 1882) gefunden. A. D. Jørgensens Werk ist geprägt von einem stark persönlichen Engagement und von einer großartigen und überlegenen Geschichtsauffassung, die ihre Spannung durch die gegensätzlichen Tendenzen in der Entwicklung und Persönlichkeit des Verfassers erhält.

160 Seiten, 1967.

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