Grashüpfer

Wie die Primaner bei den Deutschen engagierten sich die Spejder auf der dänischen Seite im Wahlkampf der Abstimmungszeit.

Als am 7. Mai 1919 der Raddampfer „Aegir” erstmals nach Flensburg kam um hungernde Kinder für den Aufenthalt in Dänemark abzuholen, waren auch dänische Pfadfinder (dänisch: spejder) als Helfer an Bord. Der 15-jährige Svend Johannsen kam mit diesen in Kontakt und gründete daraufhin mit Gleichgesinnten die dänischen Pfadfinder in Flensburg. Durch ihre Abzeichen und grünen Uniformen waren sie in der Öffentlichkeit sofort als Dänischgesinnte zu erkennen, was oft zu Zwischenfällen führte.

Wie die Primaner bei den Deutschen engagierten sich die Spejder auf der dänischen Seite im Wahlkampf der Abstimmungszeit.

Svend Johannsen (rechts) mit zwei weiteren Gründungsmitgliedern der Flensburger Spejder im Jahre 1919. Johannsen wurde ab 1933 Leiter der dänischen Ansgar-Schule in Schleswig, kam unter den Nazis ins Konzentrationslager Sachsenhausen und wurde nach dem Krieg zweiter Bürgermeister der Stadt Schleswig.

Spejdertreffen 1919

Dokumente, die es dem Spejder Svend Johannsen erlaubten aus der Abstimmungszone auszureisen (links, gestempelt von der CIS) und in Dänemark einzureisen (unten), um an Pfadfindertreffen teilzunehmen und auf dem Rückweg Pfadfinderuniformen zu schmuggeln.

Svend Johannsens Ausreisepaß Svend Johannsens Ausreisepaß

Udklip af kartotekskort

Mitgliedskarte 1919. Zum Jahresende waren in Flensburg bereits mehrere hundert Spejder angemeldet.

Vær beredt titelblad

Vær beredt – Sei bereit. Die erste Nummer des Mitgliedsblattes der Flensburger Spejder.

Was ist denn da nur los?
Das sage man mir bloss!
Da läuft was auf der Strass‘,
Das macht mir riesig Spass.
Wenns bräunlich wär, dann meinte ich
Es wär ein kleiner Has‘!
Auch könnt‘s, von ferne her geseh‘n,
Ein Hoppetuutz [ Frosch] wohl sein.
Ach nein! Der Anstrich ist ja grün,
‚s ist wohl ein Laubfröschlein.
Hurra jetzt hab ich‘s raus:
Grashüpfer seh‘n so aus,
O Graus, O Graus, O Graus!

Deutsches Schmähgedicht.